Facebook-Beitrag der Stadt Hachenburg am 19.11.2020

Dass selbst die traurigsten Momente im Leben mit etwas Licht erfüllt werden können, zeigen Hannah Braun und ihr Team. Mit viel Feingefühl führen sie gemeinsam den offenen Trauertreff „Gezeitenwechsel“. Der Trauertreff wurde vor 10 Jahren im Namen des Hospizvereins Westerwald gegründet. Seither stehen Frau Braun und ihre Kollegen Trauernden und schicksalsbetroffenen Familien liebevoll beiseite. Normalerweise bietet der Verein jeden dritten Donnerstag im Monat in den Räumlichkeiten des Seniorentreffs (Vogthof Hachenburg) die Option für einen Gruppen- oder Einzel-Austausch an. Corona-bedingt ist das Format nun etwas abgeändert worden. Nach Voranmeldung können Betroffene jeden Donnerstag ab 18:00 Uhr in Einzelgesprächen Hilfe suchen. Zusätzlich bietet der Verein einmal jährlich in Form einer festen Trauergruppe zehn Abende für einen tiefer greifenden Austausch an.

Welch wichtigen Beitrag Hannah Braun und ihr Team für uns leistet, bleibt oftmals im Verborgenen. Dennoch ist es uns wichtig zu zeigen, dass Ihr nicht alleine sein müsst und das Team des Gezeitenwechsels gerne für Euch da ist.

#stadthachenburg #hachenburg #westerwald

 

Quelle: https://www.facebook.com/stadthachenburg/photos/dass-selbst-die-traurigsten-momente-im-leben-mit-etwas-licht-erf%C3%BCllt-werden-k%C3%B6nn/802507880543216/

(v.l.n.r.): Christian Wuth, Notfallseelsorger in Diez/Lahn; Prof. em. Heribert Niederschlag, Moderator; Hannah Braun, Sterbe- und Trauerbegleiterin in Hachenburg; Prof. Markus Zimmermann, Moraltheologe Universität Fribourg/Schweiz; Dr. med. Christoph Lerchen, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Palliativmedizin und ärztlicher Direktor des Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach; Prof. em. Alfred Schuchart, Organisator.

„Selbstbestimmtes Sterben? Abschied von einem Tabu.“
Kontroverses Thema beschließt Akademietage in Vallendar

Vallendar – Hoch betagt sterben an Altersschwäche – Herzinfarkt mit 46 – selbstgewählter Suizid nach einer Krebsdiagnose: Was bedeutet selbstbestimmtes Sterben heute? Mit diesem gesellschaftlich kontrovers diskutierten Thema hat sich der dritte und für 2015 letzte Akademietag an der Philosophisch-Theologischen Universität in Vallendar am 24. Januar beschäftigt.

Referent Prof. Markus Zimmermann, Moraltheologe an der Universität Fribourg in der Schweiz leitete das Thema mit verschiedenen Sterbeerlebnissen ein und fragte darauf aufbauend, wie sich die Vorstellung der Menschen von einer „letzten Lebensphase“ derzeit ändere. Das Thema Tod und Sterben sei heute im Gegensatz zu den 1960er und 1970er Jahren kein Tabu mehr: Ob Etablierung von Sterbehilfeorganisationen, Neue Gesetze, Gründung der Hospiz- und Palliative Care-Bewegung, das öffentliche Sterben eines Papst Johannes Paul II. oder der Suizid von Gunter Sachs in der Schweiz - das Thema werde überall diskutiert. Die Soziologie deute das als die „Entdeckung des Sterbens“. Damit gemeint sei eine eigenständige Phase am Ende eines Menschenlebens, die von vielen allerdings mit negativen Kennzeichen verknüpft werde: Abhängigkeit von anderen, Demenz, Altersschwäche, Pflegebedürftigkeit und hohen Kosten. Diese Wahrnehmung konstruiere unsere eigene Realität, obwohl die obigen Beispiele zeigten, dass das Schicksal jedes Menschen individuell sei. „Tod und Sterben werden heute nicht mehr in erster Linie als Feind, sondern als eine zu gestaltende Aufgabe wahrgenommen“, erklärte Zimmermann. Das Sterben werde dabei „möglichst gestaltet als ein vom Sterbenden kontrollierter, bewusster und aktiver Akt bei möglichst hoher Lebensqualität bis zuletzt.“ Da alte Traditionen wegfielen seien die Menschen damit konfrontiert, neue Umgangsformen mit dem Sterben zu finden. Reaktionen darauf seien beispielsweise die Schaffung neuer Institutionen wie Palliativstationen, Hospizbewegung, aber auch Sterbehilfeorganisationen. Selbstbestimmung heiße in diesem Kontext oft „Freiheit von Bevormundung aller Art, dagegen wird selten gesagt, woran sich der einzelne Mensch z.B. beim Schreiben einer Patientenverfügung positiv orientieren kann“. Es gelte Autor oder Autorin des eigenen Lebens und Sterbens zu sein.

An Zimmermanns Vortrag schloss sich eine Diskussion mit Notfallseelsorger Christian Wuth, Chefarzt und Direktor des Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach Dr. Christoph Lerchen, mit Hannah Braun, Sterbe- und Trauerbegleiterin in Hachenburg und rund 200 interessierten Besuchern in der Aula der PTHV. Lerchen betonte, er setze sich immer respektvoll mit Ängsten und Todeswünschen von Patienten auseinander. „Hinter dem Sterbewunsch kann durchaus der Wunsch stehen, leben zu wollen, aber nicht mit dieser entsetzlichen Symptomlast.“ Neben Angeboten der Sterbebegleitung sei es vorrangig, betroffenen Patienten und ihren Angehörigen die palliativmedizinischen Optionen zur Linderung ihres Leides aufzuzeigen. Der weitere Ausbau palliativer und hospizlicher Versorgungsstrukturen sei dringend geboten. Als Palliativmediziner sehe er sich einer lebensbejahenden Medizin verpflichtet, die Hilfe beim Sterben anbiete, aktive Sterbehilfe lehne er jedoch ab. Notfall-Seelsorger Christian Wuth fragte in der Diskussion, ob die Möglichkeit des assistierten Suizids die palliative Versorgung um eine weitere Option bereichern könne. Die Planbarkeit des Suizids könne das Verhältnis zu Angehörigen und Freunden etwa durch letzte Gespräche und Rituale bereichern.

Sterbe- und Trauerbegleiterin Hannah Braun verdeutlichte den Aspekt des Sterben-lernens, des „Ja-Sagens zum Schicksal“ anhand eines eindrücklichen Beispiels einer von ihr begleiteten Frau. „Nicht die Quantität, sondern die Qualität des Lebens zählen. Die letzten Schritte auf dem Lebensweg durch aktive Sterbehilfe zu verkürzen, kann uns wertvoller Erkenntnis, Wandlung und Reifung berauben. Schmerz und Leid gehören ebenso zu unserem Leben wie Freude und Glück.“ Mit einer Patientenverfügung und Versorge-Vollmacht könne jeder vorbeugen, unnötig lange Qualen zu erleiden, indem er für sich lebensverlängernde medizinische Behandlungsmaßnahmen ausschließe.

Quelle: https://www.bistum-trier.de/no_cache/news-details-social-tab/pressedienst/detail/News/selbstbestimmtes-sterben-abschied-von-einem-tabu/

Netzwerk für das Alter - Hoher Westerwald
Mit seiner Trauer leben lernen

Wenn plötzlich ein geliebter Mensch, naher Verwandter oder Bekannter schwer erkrankt oder aus dem Leben gerissen wird, verändert sich das eigene Leben. Es fehlt an einem alten vertrauten Gesprächspartner. Während dieser schwierigen Lebensphase berät und begleitet der Hospizverein Westerwald einen trauernden Menschen. Wie diese Arbeit im Einzelnen aussieht, dies schilderte Hannah Braun vom Hospizverein Westerwald bei der Veranstaltung im Seniorenwohnpark Schlossblick „Der Umgang mit Trauer und Möglichkeiten der Begleitung des letzten Lebensweges“. Sie ging mit den Besuchern dabei in einen einfühlsamen Dialog. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Redezeit für Angehörige“ vom Veranstalter Netzwerk für das Alter - Hoher Westerwald statt.

Jeder geht mit Trauer anders um. Trauer ist in unserer Gesellschaft ein oft verdrängter Gefühlszustand und die damit verbundenen Gedanken verursachen neben der Einsamkeit auch Angst. „Doch die Menschen müssen mit ihren Gedanken nicht alleine sein. Das breitgefächerte Trauerangebot des Hospizvereins bietet hier Trauernden vielfältigen Austausch mit Gleichbetroffenen“, sagt Hannah Braun. Einem Trauernden helfe es, dass jemand da ist und einfach zuhört. Es spiele keine Rolle, wenn einem die Worte fehlen es sei einfach nur wichtig da zu sein. Frank Lange, Einrichtungsleiter im DRK-Seniorenwohnpark Schlossblick, ist langjähriges Mitglied im Netzwerk für das Alter - Hoher Westerwald. Ihm ist es wichtig, dass Menschen den Raum bei einer solchen Veranstaltung erhalten, über ihre Gefühle zu sprechen. Deswegen hat er sich dieses Thema auf die Fahne geschrieben und fragte zum zweiten Mal den Hospizverein an, über Trauer in seinem Haus zu referieren. Auch in der stationären Einrichtung gebe es - trotz aller Professionalität - das Angebot von Gesprächskreisen für die Mitarbeiter nach dem Tod eines Bewohners. „Eine Möglichkeit des Austausches nach besonders schweren Sterbefällen wird immer wieder gerne von den Mitarbeitern angenommen“, sagt Lange.

Quelle: https://docplayer.org/52499651-Bad-marienberg-ideenreich-natuerlich-erfrischend.html

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